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St. Veit unter den Habsburger Herzögen

          1335 erwarben die Habsburger Kärnten. Der Landesfürst hielt sich nur
          in Ausnahmefällen in St. Veit auf.
          Ab dem 13. Jhdt. entstanden landesfürstliche Behörden – St. Veit wurde
          zur Landeshauptstadt und zum Verwaltungsmittelpunkt.

          1468  brachte  man  am  Rathaus  eine  Bronzetafel  mit
          einem Spruch aus dem Sachsenspiegel an:
          „Aeins mans red ein halbe red. Man sol sy verhoren
          bed.“
          Das bedeutet soviel wie man soll bei Prozessen immer
          beide Parteien anhören.

          Kaiserin  Maria  Theresia  bestätigte  während  ihrer  Regierungszeit  der
          Stadt alle Freiheiten und Stadtrechte und erließ für die Eisengewinnung
          wichtige Verordnungen. Maria Theresias Sohn Joseph II. hob 1781 das
          Eisenhandelsprivileg auf und dies führte zur Verarmung der Stadt.

          Handel und Gewerbe in St. Veit

          Das Kleingewerbe war in 19 Zünften organisiert,
          daneben     gab    es    einzelne    Vertreter
          ungebundener Gewerbe. Zu diesen sog. „freien
          Künstlern“  zählten  der  Arzt,  der  Apotheker
          sowie  je  ein  Goldschmied,  Glockengießer,
          Bildhauer und Maler.

          1362 verlieh Herzog Rudolph IV. den St. Veiter Bürgern einen Jahrmarkt,
          den  bekannten  Wiesenmarkt.  Bis  vor  wenigen  Jahrzehnten  überwog
          seine Funktion als Krämer- und Viehmarkt.

          Die Industriebetriebe im Süden gingen am Ende des 19. Jhdt. zugrunde.
          Wichtig  waren  die  drei  Brauereien,  derentwegen  um  die  Stadt  viel
          Hopfenanbau betrieben wurde.





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