Page 42 - Broschuere
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St. Veit unter den Habsburger Herzögen
1335 erwarben die Habsburger Kärnten. Der Landesfürst hielt sich nur
in Ausnahmefällen in St. Veit auf.
Ab dem 13. Jhdt. entstanden landesfürstliche Behörden – St. Veit wurde
zur Landeshauptstadt und zum Verwaltungsmittelpunkt.
1468 brachte man am Rathaus eine Bronzetafel mit
einem Spruch aus dem Sachsenspiegel an:
„Aeins mans red ein halbe red. Man sol sy verhoren
bed.“
Das bedeutet soviel wie man soll bei Prozessen immer
beide Parteien anhören.
Kaiserin Maria Theresia bestätigte während ihrer Regierungszeit der
Stadt alle Freiheiten und Stadtrechte und erließ für die Eisengewinnung
wichtige Verordnungen. Maria Theresias Sohn Joseph II. hob 1781 das
Eisenhandelsprivileg auf und dies führte zur Verarmung der Stadt.
Handel und Gewerbe in St. Veit
Das Kleingewerbe war in 19 Zünften organisiert,
daneben gab es einzelne Vertreter
ungebundener Gewerbe. Zu diesen sog. „freien
Künstlern“ zählten der Arzt, der Apotheker
sowie je ein Goldschmied, Glockengießer,
Bildhauer und Maler.
1362 verlieh Herzog Rudolph IV. den St. Veiter Bürgern einen Jahrmarkt,
den bekannten Wiesenmarkt. Bis vor wenigen Jahrzehnten überwog
seine Funktion als Krämer- und Viehmarkt.
Die Industriebetriebe im Süden gingen am Ende des 19. Jhdt. zugrunde.
Wichtig waren die drei Brauereien, derentwegen um die Stadt viel
Hopfenanbau betrieben wurde.
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