Page 44 - Broschuere
P. 44
Kunst aus St. Veit
St. Veit war im Laufe der Jahrhunderte immer wieder
Mittelpunkt handwerklichen Kunstschaffens. Die
spätgotische Altarschnitzkunst des frühen 16.
Jahrhunderts und die Altarbaukunst des 18.
Jahrhunderts, die eng mit ihrem Hauptmeister Johann
Georg Bacher (* um 1699 † 14. März 1773 war ein
österreichischer Holzbildhauer des Barocks) verbunden
ist, können als eigenständige St. Veiter
Produktionswerkstätten bezeichnet werden.
Auch die Baugeschichte verdient in diesem Zusammenhang erwähnt zu
werden. Zu den ältesten Bauten zählen sicherlich die stattlichen
Bürgerhäuser des Hauptplatzes und deren Hintergebäude. Die im Stil
der Romanik erhaltenen Bauten aus dem 12. Jahrhundert sind die
Stadtpfarrkirche und der Karner. Weitere bemerkenswerte Bauwerke,
wie das von Konrad von Auffenstein 1321 gegründete Klarissenkloster
mit der Klosterkirche oder das Bürgerspital stammen aus dem 14.
Jahrhundert.
Die Brände von 1409 und 1497 äscherten beinahe
alle aus Holz erbauten Häuser ein.
Um 1500 ist die Schnitzerwerkstätte des Lienhart
Pambstell belegt, die 1503/04 für den Gurker Dompropst einen Altar
anfertigte. 10 Jahre später lieferte die St. Veiter Schnitzerwerkstätte die
heute noch international bewunderten sechs Hemmatafeln für den
Gurker Dom.
Weitere Höhepunkte nach den spätgotischen Schnitzaltären erreichte
das Kunstschaffen in St. Veit ab dem zweiten Viertel des 18.
Jahrhunderts mit der oben angeführten Werkstätte des Johann Georg
Bacher, der zahlreiche Altäre fertigte, von denen heute noch 37 im
Bezirk St. Veit erhalten sind. Aus seiner Werkstätte ging der
ausgezeichnete Bildhauer Johann Georg Hittiner hervor.
44