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St. Veit, komponierte Lieder, die im Handumdrehen allgemeines Liedgut
          waren.  es  war  das  Klingen  der  Glantaler  Landschaft,  welche  das
          musikalische Talent dieses Menschen voll zur Entfaltung brachte. Wer
          kennt  nicht  seine  Schöpfungen  wie  z.B.  „Ulrichsberg“,  „Ham  geahn“,
          „Die  Liab  is  a  Traman“ oder  „Übarn  Glantalbodn“.  Täglich werden  sie
          irgendwo im Land gesungen.

          Gerhard Glawischnig (1906-1995), evangelischer Pfarrer in St. Veit und
          Superintendent  des  Landes  Kärnten,  war  sowohl  ein  in  der  Tradition
          verwurzelter Mundartdichter als auch der nach neuen Wegen suchende
          Gestalter hochdeutscher Gedichte. Humor, aber auch ernste Besinnung
          lag  seinem  Schaffen  zugrunde.  Er  verstand  sich  als  Erdenmann  und
          zugleich als Gottesmann. Dieser Dualismus war kennzeichnend für seine
          menschliche Haltung und sein dichterisches Wirken.

          Kaum  ein  anderer  hat  das  Kärntner  Musikleben  seit  1945  so
          entscheidend  beeinflußt  wie  Dr.  Günther  Mittergradnegger  (1923-
          1992),  der,  fest  fußend  auf  der  alten  Kärntner  Musiktradition,  dem
          musikalischen  Schaffen  des  Landes  -  besonders  im  Bereich  des
          Chorwesens - richtungsweisende Impulse für eine neue Blüte verliehen
          hat. Nach dem Krieg wirkte er als Musikpädagoge und gründete 1948
          den Madrigalchor Klagenfurt, der zu einem der Spitzchöre Österreichs,
          ja Europas, avancierte. Daneben blieb Günther Mittergradnegger aber
          immer  noch  die  Pflege  des  Kärntner  Volksliedes  ein  ganz  besonderes
          Anliegen.

          Schützenwesen aus St. Veit

          St.  Veit  erfreut  sich,  eine  der  größten,
          umfangreichsten      und     künstlerisch
          bedeutendsten                   barocken
          Schützenscheibensammlung  Österreichs
          zu  besitzen  die  qualitätvolle  Ausführung
          der  Scheiben  erzählt  von  der  Wohlhabenheit  der  Bürger.  Mit  den
          Schützenscheiben  bzw.  einer  existierenden  Schützengilde  stehen  die





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